Der Katzensprung ist eine Straße in Magdeburg im heutigen Sachsen-Anhalt.

Lage und Verlauf

Die kurze Straße befindet sich im Zentrum der Magdeburger Altstadt. Sie führt von der nordwestlichen Ecke des Platzes Bei der Hauptwache nach Westen, wo sie nach kurzem Verlauf an einem Parkplatz endet. Historisch führte die Straße deutlich weiter nach Westen, bis zur Schwertfegerstraße.

Aktuell bestehen zwei Hausnummern: Die Nummer 1 auf der Südseite und die Nummer 2 am westlichen Ende auf der Nordseite. Historisch begann die Nummerierung mit der Nummer 1 nahe des westlichen Endes, östlich der Einmündung der Buttergasse. Östlich hiervon befand sich die Nummer 2, an der die Straße nach Süden abknickte, so dass die Nummern 3 und 4 sich in Richtung Süden anschlossen. Dort mündete die Nadelöhrgasse ein. Es folgte die Nummer 5. Die Nummerierung wurde dann mit der Nummer 6 auf der Nordseite fortgesetzt und verlief weiter aufsteigend bis zur 13 am westlichen Ende.

Geschichte

Lange Zeit bestand für die Gasse kein Name. Eine erste Erwähnung eines Namens liegt aus dem Jahr 1631 als Nadelufer vor, wobei diese Benennung sowohl den Katzensprung als auch die Nadelöhrgasse umfasste. Der Name Katzensprung wurde erstmalig 1683 erwähnt. Er entstand im Volksmund und bezog sich auf die Enge und Kürze der Straße. In der Zeit um 1700 wurde der westliche Teil der Straße auch als Teil der dort angrenzenden Schwertfegerstraße geführt. Im Jahr 1716 wurde die Straße einmal als Roßmarienstraße bezeichnet. Dieser Name wird als poetische Bezeichnung für Prostitution betrachtet, die demnach in dieser Zeit möglicherweise in der Straße praktiziert wurde.

Die Namen des Katzensprungs und der Nadelöhrgasse wurden noch länger uneinheitlich verwendet. So wurde 1798 die Nadelöhrgasse als Nadlergasse, der östliche Teil des Katzensprungs jedoch als Nadelöhrgasse bezeichnet. 1800 hieß es wieder Nadelufer, sowohl für die Nadelöhrgasse als auch für den östlichen Teil des Katzensprungs. Im Jahr 1807 fanden sich wieder die Bezeichnungen von 1798. Im gleichen Jahr wurden beide Gassen jedoch auch als bei der Judith bezeichnet. Der Name bezog sich auf das Haus Zur Judith (Katzensprung 3). Eine wohl unzutreffende Ansicht ging davon aus, dass sich dieser Name auf einen Jodutenstein auf dem Alten Markt bezöge. Ein solcher ist jedoch für Magdeburg nicht belegt, auch wäre der Name dann früher zu erwarten gewesen. Es setzte sich letztlich für die in West-Ost-Richtung verlaufende Gasse der Name Katzensprung durch.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Bereich stark zerstört. Im Zuge des sich in der Zeit der DDR nicht an die gewachsene Stadtstruktur haltenden Wiederaufbaus der Stadt, wurden die benachbarten Gassen aufgegeben. Der Katzensprung blieb jedoch in seinem östlichen Abschnitt, zum Teil mit der historischen Vorkriegsbebauung, erhalten. Der größere westliche Teil wurde zugunsten eines Parkplatzes aufgegeben.

Sage

Einer Sage nach soll der im Haus Katzensprung 10 lebende Bürgermeister Martin Brauns sich am 10. Mai 1631, dem Tag der Zerstörung Magdeburgs, im Kamin seines Hauses vor plündernden Soldaten versteckt haben. Sein Versteck soll jedoch von einem kleinen weißen Hund verraten worden sein, der winselnd vor dem Kamin stand. So fanden die Soldaten Brauns und töteten ihn.

(Historische) Häuser des Katzensprungs

Nachfolgend werden die Grundstücke des Katzensprungs tabellarisch aufgeführt. Dabei werden sowohl die aktuellen Grundstücke als auch ggf. davon abweichende historische Grundstücke benannt. Soweit diese sich überschneiden, sind sie ungefähr räumlich zugeordnet. Historische Grundstücksnummern sind dabei mit (alt) gekennzeichnet.

Literatur

  • Ernst Neubauer, Häuserbuch der Stadt Magdeburg 1631–1720, Teil 1, Herausgeber: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt, Magdeburg 1931, Seite 228 ff.

Weblinks

Einzelnachweise


Garten Magdeburg

Neuzugänge im Magdeburger Zoo

KATZENSPRUNG NACH MAGDEBURG 2014

KATZENSPRUNG NACH MAGDEBURG 2014

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