Fluphenazin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Phenothiazine, der als Neuroleptikum eingesetzt wird. Es war der Wirkstoff im ersten Depot-Neuroleptikum, das 1967 als Prolixin in den USA eingeführt wurde. Seit 1977 steht es auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation.

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete (Indikationen)

Fluphenazin ist ein Neuroleptikum, welches zur peroralen und parenteralen Applikation im Handel ist. Es wird eingesetzt:

  • als Langzeittherapeutikum zur Symptomsuppression bei chronisch schizophrenen Psychosen und zur Rezidivprophylaxe bei phasisch schizophrenen Psychosen
  • bei akuten psychotischen Syndromen mit Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen, Denkzerfahrenheit und Ich-Störungen
  • bei der katatonen Schizophrenie
  • bei chronisch verlaufenden, endogenen Psychosen (Symptomsuppression und Rezidivprophylaxe)
  • zur Therapie von psychomotorischen Erregungszuständen

Sonstige Informationen

Chemische und pharmazeutische Informationen

Fluphenazin wird in einer mehrstufigen Synthese ausgehend von 1-(3-Hydroxypropyl)-piperazin hergestellt. Der Wirkstoff wird als Dihydrochlorid eingesetzt.

Geschichte

Fluphenazin wurde 1956 erstmals von Squibb (heute: Bristol-Myers Squibb) patentiert; 1961 wurde es in Tablettenform unter den Handelsnamen Omca und Lyogen in der BRD eingeführt. 1968 wurde der Ester von Fluphenazin mit Decansäure unter dem Handelsnamen Dapotum D als erstes Depot-Neuroleptikum auf den Markt gebracht. Fluphenazin ist heute als Generikum im Handel.

Doping

Fluphenazin wird in der Veterinärmedizin als Beruhigungsmittel eingesetzt, neben der Narkosevorbereitung z. B., um Tiere während eines Transports ruhigzustellen. Der Einsatz von Fluphenazin zur Beruhigung der Pferde bei Dressurwettbewerben ist jedoch als Doping verboten.

Nebenwirkungen

Zu den unerwünschten Nebenwirkungen zählt das so genannte extrapyramidale Syndrom, das starke Ähnlichkeiten zu motorischen Veränderungen aufweist, die bei der Parkinson-Krankheit auftreten, wie Muskelversteifung, Tremor, langsame Motorik und Unruhe. Einige dieser Symptome klingen nach Absetzen des Medikaments ab. Es kann jedoch auch zu anhaltenden und mitunter bleibenden motorischen Störungen kommen. Weitere unerwünschte Wirkungen betreffen wie bei anderen Neuroleptika anticholinerge Effekte.

Handelsnamen

Monopräparate

Lyogen (D) sowie ein Generikum (D)

Siehe auch

  • Liste von Antipsychotika

Literatur

  • Florian Holsboer; Gerhard Gründer; Otto Benkert: Handbuch der Psychopharmakotherapie: mit 155 Tabellen. Springer, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-20475-6

Einzelnachweise


Fluphenazinneuraxpharm® D 25 mg/ml 5x1 ml mit dem ERezept kaufen

Fluphenazinneuraxpharm® D 50 mg/0,5 ml 5x0,5 ml mit dem ERezept

Fluphenazinneuraxpharm® D 50 mg/0,5 ml 5x0,5 ml mit dem ERezept

Thuốc Fluphenazin điều trị rối loạn tâm thần cấp Dược thư Quốc Gia 2022

Fluphenazin neuraxpharm® D 12,5mg/0,5 ml